Freitag, 13.12.2019
Jetzt sind es weniger als 100 Seemeilen. Die Spannung steigt, wann ist Land in Sicht? Wir haben eine Liste gemacht, jeder der die Worte „Land in Sicht“ ausspricht, wenn noch kein Land in Sicht ist, muss nach unserer Ankunft in St. Lucia eine Runde ausgeben. Das ist aber eigentlich egal, da es sowieso einige Runden geben wird. Immer mehr Boote kommen in Sicht. Das Ziel muss also in der Nähe sein. Gegen 1100 ist es dann soweit, „Land in Sicht“, 250° voraus ist St. Lucia zu sehen. Leider ist nicht nur St. Lucia zu sehen, sondern am Himmel auch noch einige dicke Regenwolken. Wir bekommen kurz vor unserer Ankunft noch eine schöne warme Dusche von oben. Es schüttet wie aus Kübeln. Pigeon Island kommt in Sicht. Dahinter ist die Finish Line. Wir ziehen nochmal unsere Crew-Shirts und die Schwimmwesten an. Als wir Pigeon Island passieren kommt auch schon der Fotograf mit einem Dinghi angesaust. Wir setzen uns auf die Kante und winken. Alle sind glücklich und emotional total überwältigt. Wir haben es geschafft, den Atlantik zu überqueren. Da kommt auch schon die orange Boje und das Zielschiff in Sicht. Da müssen wir durch. Um 19:21:07 (UTC) bzw. 15:21:07 (Local St. Lucia Time) ist es dann soweit. Die ARC 2019 ist geschafft. Wir sind stolz auf uns.
Hier die Eckdaten:
Gesegelte Meilen: 2972 sm
Dauer der Überfahrt: 19 Tage
Motorstunden: 0 (darauf sind wir besonders stolz)
Segeln mit Autopilot: 2 Nächte (der Rest von Hand, Tag und Nacht)
Wachen je Crew-Mitglied: 30 (mit unzähligen Gesprächen über dies und das)
Gefangener Fisch: 12 kg (alles Mahi-Mahi)
verlorene Köder (Typ Gummi-Kalarmar): 5
Getrunkener Nescafe: 6 Gläser a 200 g entspricht 600 Tassen
Wir funken die Finish Line an, geben unsere gestoppte Zieldurchfahrtzeit zum Abgleich nochmal durch und erhalten unseren Liegeplatz in der Marina, D11. Bei der Einfahrt in die Marina warten schon Bones und Anna von der Emily Morgan auf der Mole auf uns und winken uns zu. Die Crews der Boote, die schon da sind, begrüßen uns ebenfalls, oder hupen. Eine tolle Begrüßung! Thomas steuert die Adrienne, wie es sich für einen alten Seebären gehört, smoothy und gelassen rückwärts in unseren Liegeplatz D11. Wir sind da! Die Stege sind Schwimmstege, wir gehen also nicht direkt an Land. Wäre vielleicht nach der ganzen Schaukelei der letzten 19 Tage auch ein bisschen zu viel des Guten. Die Begrüßung mit Bones und Anna und den anderen Leuten auf dem Steg, dauert noch nicht lange, da kommt er auch schon auf einer Karre angefahren. Der lange erträumte „Carebean Rum Punsh“ und der obligatorische Obstkorb. Das Obst lassen wir erst mal liegen und stoßen an. Der Rum Punsh auf leeren Magen zeigt sofort seine Wirkung. Jetzt geht die Party richtig los. Nach dem Rum Punsh lassen wir die Sektkorken knallen, zum „Nachtisch“ gibt es dann noch Rotwein.
Jetzt ist Zeit für einen Landgang. Weit kommen wir jedoch nicht, wir bleiben direkt an der ersten Strandbar in der Marina hängen. Hier gibt es fantastische, karibische Lifemusik. Der Alkohol hat unsere Beine auch ziemlich geschmeidig gemacht. Wir tanzen richtig los. Irgendwie schaffen es am frühen Morgen dann alle, das Boot wieder zu finden. Was für ein toller Tag!
Danke an Thomas Volnhofer, dass ich zwischendurch immer mal sehen konnte, dass es Euch gut geht – klar mein hauptsächlicher Fokus lag bei meinem Sohn😉 Sebastian
Wir haben mit Euch gefiebert und nach der Freude beim Start: cool 😎 4. Platz – die Enttäuschung später als die erwartete Ankunft mal der 25.12.2019 war😔
Als Ihr endlich Land in Sicht und die Ziellinie erreicht hattet wahrscheinlich bei angenehmen Temperaturen, haben wir auf dem Priwall neben Travemünde die Robin Hood aus Schweden bei Temperaturen um 0 Grad begrüßt und auf Euch angestoßen🤗🥂
Eine schöne Zeit wünschen wir Euch allen!!!!!