Blog Adrienne 5.12.2023
Blogschreiber Peter und Werner
Wellenkino
Seit gestern Nacht haben wir deutlich mehr Wind und die Wellen haben auch zugenommen. Gestern noch in kürzerem Rhythmus. Heute untertags schon deutlich länger und mit einer Höhe, dass man im Cockpit sitzend benachbarte Schiffe für kurze Zeit hinter dem Wellenkamm verschwinden sieht. Die Wellen bieten ein ständig wechselndes Schauspiel, an dem man sich nicht satt sehen kann.  
Heute Nachmittag hat uns ein Katamaran an Backbord begleitet. Er hat unser Kielwasser später gekreuzt und ist noch Norden abgezogen. War schon interessant, weil er ja auch Saint Lucia als Ziel hat. Später hat uns ein Paradiesvogel besucht. Es war schön zuzuschauen, wie er im Tiefflug durch die Wellentäler gezogen ist. Zu guter Letzt haben wir noch eine portugiesische Galeere gesichtet, was weder mit dem Mittelalter noch mit Sklaven zu tun hat.  Es handelt sich um eine spezielle Quallenart, die sich mit einer Art Segel durch das Wasser treiben lässt. An den Küsten ist sie gefürchtet, weil ihre Berührung sehr schmerzhaft bis tödlich sein kann.
Kurz vor Sonnenuntergang haben wir – auch als Vorbereitung auf mögliche nächtliche Squalls – unsere Passatbesegelung aufgelöst und die Genua auf die Lee-Seite verholt. Squalls sind kleinräumige schnell ziehende Schlechtwetterwolken im Hochdruckgebiet, die oft Regen und Starkwinde im Gepäck haben. 
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass wir heute mit 181 Seemeilen unser bisher bestes Etmal erreicht haben. 
Damit beenden wir diesen Blog und wünschen Euch die Squalls und uns eine sternenklare und ruhige Nacht.

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