29.11.2023
Ein Tag in der Weite des Atlantik
Blogschreiber Peter und Werner
Inzwischen haben wir den 15ten Breitengrad erreicht und gelangen immer mehr in die Passatwinde was uns die typischen Wolkengebilde gut anzeigen. Damit reduziert sich die Anzahl der zu fahrenden Manöver, da die Winde konstanter werden. Ein Blick auf die Grib-Files zeigt uns, dass wir uns weiter nach Süden verholen müssen um in den Genuss stärkerer Winde zu kommen. 
Gemessen daran, dass wir uns mitten im Atlantik irgendwo im Nirgendwo zwischen den Kanaren, Kap Verden und St. Lucia abseits der gängigen Schifffahrtsrouten befinden, begegnen wir derzeit ziemlich vielen anderen Schiffen.
Die Thor Heyerdahl, von der im letzten Blog bereits ausführlich berichtet wurde, hat uns heute Nacht unter Motor wieder eingeholt und die ganze Nacht an Backbord in etwa 2 sm Entfernung begleitet. Als am Morgen der Wind wieder aufgefrischt hatte, haben wir sie endgültig hinter uns gelassen.
Ebenfalls mitten in der Nacht kam plötzlich Steuerbord voraus ein Lichtball in Sicht, der uns im Laufe der nächsten Stunden in Gegenrichtung mit zeitweise nur noch 1,5 Knoten Fahrt passiert hatte. Teilweise wurden wir im Fernglas regelrecht von Scheinwerfern geblendet. Positionslichter konnten wir keine ausmachen. Daraus schließen wir, dass es sich wohl um ein großes Fischereifahrzeug gehandelt haben musste. Weitere Schiffe erscheinen und verschwinden regelmäßig am Horizont rund um uns herum. Unangenehm wird dies, wenn sich die Fahrzeuge im 2 sm Radius um uns herum bewegen, denn dann erinnert uns der AIS Alarm (der regelmäßig die Crew weckt) so lange, bis die Fahrzeuge den 2 sm Kreis wieder verlassen.
Ansonsten hatten wir heute einen eher unspektakulären Tag mit dem Mittwochs-Spa als Höhepunkt. Seitdem duftet das ganze Schiff wieder nach einer Parfümerie.
Es sei noch zu erwähnen, dass wir seit heute Abend weniger als 1.492 Seemeilen nach St. Lucia haben. Das ist insbesondere deshalb sehr passend, da Kolumbus im Jahre 1492 auf der Suche nach Indien, Amerika entdeckt hatte. Wenn man die technische Ausstattung, die Bootsbaukünste und die navigatorischen Möglichkeiten von heute und damals betrachtet, war das eine schier unglaubliche Leistung.
Damit wollen wir unsern heutigen Blog abschließen und wünschen unseren Lesern noch eine gute Nacht und uns eine gute Wache.

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