28.11.2023 Blog Adrienne
Blogschreiber Steffi und Mark
Nach einer erneut wundervollen Vollmondnacht, in der erstmals auch ein wenig Regen (aber ohne Wind, also kein Squall) fiel, starteten wir wie immer mit einem zeitlich sehr gestreckten Frühstück in den Tag. Zuvor legten das Nachtwachen-Team Steffi und Bernd gegen 0230 UTC in neuer Rekordzeit die Halse hin (12-15 Minuten). 
Uns begleiten immer mehr Schwärme von fliegenden Fischen, von denen einige auch mal gegen die Bordwand klatschen. An Deck hat es aber noch kein geflügelter Kamerad geschafft.
Der Passat wird immer beständiger, sowohl was die Richtung als auch die Stärke angeht. Das ersparte uns weitere Segelmanöver im Verlauf des Tages. 
Somit blieb genügend Zeit für die Lerngruppe, sich mit dem Einsatz des Sextanten vertraut zu machen und erstmals auch eigenhändig die „Sonne zu schießen“. Wirklich überrascht waren wir (und auch der Skipper), dass unsere Messungen und die anschließenden Berechnungen zu einer Abweichung vom „echten“ Ort (GPS-basiert) von nur einer Seemeile führten. Dafür gab es ein extra Fleißsternchen. Die Handhabung des Sextanten ist insb. bei Seegang nicht trivial und selbst kleinste Messfehler führen zu großen Standortabweichungen, was uns wie gesagt nicht passierte.
Das Highlight des Nachmittages war ein schon viele Stunden zuvor am Horizont sichtbarer Rahsegler. Aus der Nähe stellte sich heraus, dass es sich um das „segelnde Klassenzimmer“, die Thor Heyerdahl handelte. Wir passierten den Großsegler in Luv in ca. einer viertel Seemeile Entfernung. Die an Deck stehenden SchülerInnen winkten uns freundlich und wir natürlich zurück. Viele Fotos von dem tollen Segler wurden geschossen und auch wir wurden sicherlich abgelichtet.
Ein Delfin kreuzte kurz nach der Begegnung mit der Thor Heyerdahl unseren Weg, war aber zu beschäftigt, um sich mit uns länger abzugeben. Was uns ebenfalls fasziniert: die vielen Seevögel, die hier draußen auf dem Atlantik, so weit weg vom Festland, immer wieder unser Boot umkreisen. Verschiedene Größen und wohl auch Arten, aber vereint in einer unbeschreiblichen Anmut und Eleganz.
Den Abschluss des Abends stellte das zweite aus dem gestern gefangenen großen Thunfisch zubereitete Essen dar: Sushi vom Feinsten kombiniert mit Tuna Tataki (in Sesam gewälzte Thunfischscheiben) und einem Brotaufstrich. Dazu frischgebackenes, noch warmes Brot. So gehen wir alle gut gesättigt in die nächste – sicherlich wieder magische – Nacht auf der Adrienne.

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