Blog 9
Montag, 28.11.2022
Navigation ist, wenn man trotzdem ankommt!
Die Nacht war ruhig. Christian war müde, Jens hat eine verkehrte Taste gedrückt, aber sonst ist nicht passiert… die Sterne sind auch noch da und Sternschnuppen gabs auch. 
Adrienne fährt wie auf Schienen mit 7-8kn dahin, es rauscht die Bugwelle. So geht es in den Tag…
Thomas lädt die ARC-Daten und die Wetterdaten runter; Tanja schaut wie wir gegen Ihre Freunde von der „Emily Morgan“ fahren und freut sich, wenn wir ein paar Meilen aufgeholt haben. Christian wertet mittels Exel-Programms die Ergebnisse aus und überträgt die Positionen auf die selbstgebastelte Karte, welche bedeutungsvoll „Tora-Rolle“ genannt wird. Michel hat den Generator inspiziert und analysiert die Ursachen von etwas Öl auf Deck. Harald hat einen eigenen GPS Tracker mit Mail Funktion, checkt unsere Position und die Nachrichten von Zuhause, bloß die Fußballergebnisse verrät er uns nicht, sind uns ehrlich gesagt auch ziemlich egal. Jens ist entspannt…so ist das auf der Adrienne…
Nur Thomas ist der Meinung er muss uns geistig mehr fordern: somit heute wieder Astro-Navigation! Thomas hat heute 2x die Sonne geschossen (so sagt man, wenn man mit dem Sextanten die Höhe der Sonne über dem Horizont ermittelt). Jetzt sollen wir von dem letzten GPS-Ort von gestern eine Kopplung machen, dann die beiden Orte ermitteln, eine Versegelungspeilung machen und am Ende die Positionen vergleichen. Die Eleven sitzen brav am Tisch, sie haben ja „gut“ bei den letzten Lektionen aufgepasst… eigentlich verstehen wir nur Bahnhof! Außer Paule und Michel, die hängen sich voll rein! Christian versucht zu folgen muss aber öfter abreißen lassen. Jens sagt; er hat das Prinzip verstanden, dass reicht Ihm. Tafelwerke, Rechenoperationen, Korrekturfaktoren nachschauen, GHA, DEC LHA… am Ende hat Paule alles gekoppelt und übertragen und es stimmt sogar. Mir gefiel die Pudelmützennavigation meines Vaters besser und war auch leichter verständlich…da wo die Pudelmütze au
f der Karte liegt, da irgendwo müssen wir sein…ok vielleicht etwas ungenau für den Atlantik.

Wir haben in 80 sm Bergfest, fahren mit 245Grad nach Süden und hoffen, dass dies der richtige taktische Plan ist!
Die Sterne funkeln schon wieder so schön… das Meer rauscht… ich muss an das Gedicht „Segelschiffe“ von Ringelnatz denken.
vorgelesen und genehmigt
i.V. Christian

traumhafte Sonnenuntergänge..
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