09.12.2021 last Blog
Heute ist letzte Wache für uns alle. Es wird unser letzter Tag auf See sein, da unser Ziel bereits in greifbarer Nähe ist. In den frühen Morgenstunden sind die Lichter von St. Lucia und auf der steuerbordseite die Lichter von Martinique zu sehen. Zwischen diesen beiden Inseln geht es für uns Richtung Ziellinie. Dummerweise lässt unsere Segelstellung keine direkte Fahrt auf die Ziellinie zu. So wird an Bord beraten, wann  der richtige Zeitpunkt für das nächste Manöver ist. Das wir ein Manöver zu fahren haben, ist auf Grund unserer Annäherung  klar. Also alle raus. Konnte sowieso keiner mehr schlafen. Mit der schlaftrunkenen Mannschaft ein Manöver zu fahren, ist auch eine Herausforderung. Also liegt es an Tanja und Thomas, hier die notwendige Aufmerksamkeit zu erzeugen. Kurz darauf sind die Positionen bezogen und jeder hat eine Ahnung was seine Aufgabe ist. Ich habe es ziemlich einfach, da ich mit der Funktion beauftragt wurde, mich an die Scheuerkante zu setzen
 und ein gutes Motiv für den auf uns erwartenden Fotografen abzugeben. So sitze ich an der Backbordseite und sehe, wie  St. Lucia an mir vorbei gleitet. Da aber mit uns gleichzeitig mehrere Boot über die Ziellienie fahren, ist der Fotograf doch ziemlich beschäftigt. Ich jedoch halte meine Position – mit oder ohne Fotograf. Jetzt, wo wir nicht mehr vor dem Wind, sondern am Wind in Richtung Ziellinie unterwegs sind, merkt man plötzlich den Wind. Wir fahren eine unerwartete Schräglage und machen alles, um die Ziellinie zu überqueren. Geschafft! In einer wirklich beeindruckenden Fahrt mit Schräglage, überqueren wir die Ziellinie. 18 Tage 22 Stunden und 40 Minuten sind seit unserem Start in Las Palmas vergangen. Wir sind mit unserer Leistung zufrieden, obwohl das tatsächliche Endergebnis noch nicht fest steht. Wir bergen die Segeln und begeben uns an den für uns reservierten Liegeplatz. Jetzt sind wir wirklich da. Wir trinken ein Glas Sekt auf unsere Ankunft und lassen
 Keith zu seinem Geburtstag hoch leben. Alle weiteren Stunden hier auf St. Lucia möchte ich eher nicht beschreiben. Mit Hermann und Keith als unseren älteren, aufrichtigen Herren, sollte es ja kein Problem sein, unseren Anstandsregeln zu entsprechen. Nur sehen die beiden Herren wahrscheinlich nicht alles! Nach einigen Rum Punsh, Mojitos und begehrlichen Blicken auf die Schönheiten der Karibik, begeben wir uns in unsere Kojen um die verlorenen Nachtstunden nachzuholen.
Damit ist unsere Reise und der Blog beendet und es wird gefeiert….

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